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90 Darstellerinnen und Darsteller in historischen Kostümen, mehr als 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Bensheimer Innenstadt: Die Karfreitagsprozession veranschaulicht eindrucksvoll die Ostergeschichte und gehört zu den kulturellen Höhepunkten während der Feiertage in der Region. In diesem Jahr wird der Kreuzweg am 29. März vom Verein „Bensheimer italienische Familien und deutsche Freunde“ dargestellt.
Um einen reibungslosen und störungsfreien Ablauf zu ermöglichen, werden die Anliegerinnen und Anlieger der Straßen Am Rinnentor, Neugasse, Aulstraße und Mathildenstraße gebeten, ihre Fahrzeuge am Karfreitagvormittag nicht in den genannten Straßen abzustellen. Zusätzlich ist die Promenadenstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Beginn ist um 10.30 Uhr mit der Festnahme Jesu am Beauner Platz. Am Rinnentor, der zweite Station, wird Jesus von Petrus verleugnet und kommt vor den Hohen Rat.
Danach zieht die Prozession weiter zum Hospitalbrunnen. Jesus wird dort dem römischen Statthalter Pontius Pilatus vorgeführt – der schließlich seine Hände in Unschuld wäscht und mit dem Todesurteil nichts zu tun haben will. Mit den verurteilten Verbrechern Dismas und Gestas geht es durch die Hauptstraße über die Mittelbrücke bis hinauf zum oberen Marktplatz.
Die Kreuzigung als Schlussszene der etwa eineinhalb Stunden dauernden Veranstaltung gilt als intensivster Teil des Bensheimer Kreuzwegs. Musikalisch umrahmt wird die Prozession vom Katholischen Kirchenmusikverein (KKMV) Fehlheim. Organisator der Karfreitagsprozession ist der Verein „Bensheimer italienische Familien und deutsche Freunde“.
Eingewanderte aus Italien brachten sie ihre Tradition des Passionsspiels in den 1980er-Jahren mit an die Bergstraße – inzwischen führen ihre Kinder sowie Enkelinnen und Enkel diesen beeindruckenden Brauch fort. Ihr Ziel ist es, das Ostergeschehen für die Zuschauerinnen und Zuschauer verständlich und erlebbar zu machen.
Foto: Ernst Lotz