Wann
Wo
Georg-Stolle-Platz 5, Bensheim, Hessen, 64625, Bergstraße
Georg Friedrich Händel:
· My song shall be alway (HWV 252)
· O come let us sing (HWV 253)
· O praise the Lord (HWV 254)
Mrs Philarmonica: Sonatas
mit Esther Hock (Sopran), Larissa Botos (Alt), Fabian Kelly (Tenor), Florian Küppers (Bass), Kammermusikensemble Laubenheim
Veranstaltung im Rahmen der Bensheimer Musiktage
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Bensheim, der Sparkasse Bensheim und der GGEW
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Eintrittspreise:
· Vorverkauf: 20 € / ermäßigt 5 €
· Abendkasse: 23 € / ermäßigt 5 €
Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende …
Vorverkauf (ab etwa Mitte September):
· Buchhandlung Nuss, Auerbach, Darmstädter Straße 159, Tel.: 06251-73217
· Tourist Information, Bensheim, Hauptstraße 53, Tel. 06251–8696101
sowie bei den Chormitgliedern
„Chandos Anthems“ heißt eine Sammlung von elf Kantaten, die der Komponist Georg Friedrich Händel in den Jahren 1717 und 1718 auf dem Schloss Cannons des Herzogs von Chandos James Brydges schrieb. Warum Händel, der damals bereits ein bekannter Opernkomponist in London war, eine Anstellung als residence composer (etwa „Hauskomponist“) in Cannons annahm, ist nicht genau bekannt. Jedenfalls fand er dort in Brydges einen ihm wohlgesonnenen Mäzen sowie eine funktionierende Hofkapelle mit Instrumentalisten und Chorleuten vor, mit denen er seine Werke einstudieren und aufführen konnte. Die Zeit auf Cannons gilt als Experimentierzeit und eine der „fruchtbarsten Epochen seines Lebens“, viele der dort entstandenen Werke hat er später umgearbeitet oder in andere Werke eingebaut.
Die Texte der Chandos Anthems sind alle dem alttestamentlichen Buch der Psalmen entnommen:
Nr. 7 (HWV 252) „My song shall be alway“ – Psalm 89
Nr. 8 (HWV 253) „O come, let us sing unto the Lord“ – Psalmen 95, 96, 97, 99, 103
Nr. 9 (HWV 254) „O praise the Lord with one consent“ – Psalmen 117, 135, 148
Als Vorlage diente das „Book of Common Prayer“ bzw. im Falle des 2. und 9. Anthems Nahum Tates und Nicolas Bradys metrische Psalmenübertragung „A New Version of the Psalms of David“. Auffällig in der Orchestrierung ist das Fehlen der Bratschen (wohl weil Händel keine Bratschisten auf Cannons vorfand) sowie im Chor das Fehlen der Altstimmen in den Anthems 1 bis 6. Jedes Anthem außer Nr. 9 beginnt mit einer instrumentalen Einleitung (Sonata oder Sinfonia, langsam — schnell), daran schließen sich fünf bis acht Sätze für Chor und Solisten an. Die Orchestrierung ist eher sparsam: Zu den Streichern treten eine Oboe, ein Fagott und zwei Blockflöten in den Anthems 8 und 10. Trotz der Reduzierung bei Stimmen und Instrumenten „repräsentieren [die Anthems] in ihrer geradezu augusteischen Kraft und Würde auf treffliche Weise den selbstbewussten und hedonistischen Geist ihrer Epoche“ und lassen etwas von der Prachtentfaltung auf Cannons und dem Selbstbewusstsein des barocken Schlossherrn ahnen.
Romain Rolland urteilt in seinem Händel-Buch: „Die Anthems (oder Psalmen) für Chandos sind für die späteren Händelschen Oratorien, was die italienischen Kantaten für die Opern sind: wundervolle Skizzen, epische Bruchstücke. In diesen religiösen Kantaten, für die Kapelle des Herzogs geschrieben, räumt Händel den Chören den ersten Platz ein […]“
In Konzert oder Gottesdienst sind die Anthems eher selten zu hören, dagegen liegen maßgebliche Einspielungen auf Vinyl oder CD vor.
Quelle: Wikipedia
Vier weitere Anthems, die „Coronation Anthems“, schrieb Händel 1727 zur Krönung von König George II in Westminster. Drei davon führte der ars musica Chor im Herbst 2013 in Bensheim auf (siehe Chronik).
Unter dem Pseudonym „Mrs Philarmonica“ verbirgt sich eine Komponistin des Spätbarock, deren Identität unbekannt ist. Sie wurde durch zwei Druckausgaben von insgesamt zwölf Triosonaten in London bekannt, die sich in der British Library, London, erhalten haben. Das Erscheinungsdatum des Druckes ist nirgends angegeben, wird aber auf „um 1715“ geschätzt. Die Lebensdaten des Verlegers Richard Meares, eines Gambisten (ca. 1647–1725), sind dabei ein Anhaltspunkt. Das vom Griechischen abgeleitete weibliche Pseudonym „Philarmonica“ dürfte speziell auf einen musikalischen Hintergrund im Sinne einer akademischen Schulung weisen, übersetzt: Freundin des Zusammenklangs. Über den Grund, anonym zu veröffentlichen, kann man nur mutmaßen. Entweder wollte die Musikerin selbst, aus welchem Grund auch immer, ihren Namen verheimlichen, oder jemand anderer hat diese Druckausgabe zu oder nach ihren Lebzeiten veranstaltet und dabei die Autorin nicht nennen wollen. Die Anrede „Mrs“ lässt auf eine verheiratete Frau schließen, wahrscheinlich aus wohlhabenden Kreisen oder im Schutze eines Förderers, der ihr Werk für wert hielt, veröffentlicht zu werden.
Die zwölf durchwegs viersätzigen Sonaten der Komponistin sind für zwei Oberstimmen („violins“) mit Begleitung eines Basso continuo (b.c.) komponiert. Auf dem originalen Titelblatt des Londoner Verlags Richard Meares wird der b.c. als „violone o cimbalo“ (Bassgambe oder Cembalo) angegeben. Die Continuostimme selbst ist jedoch mit „Organo“ (Orgel) bezeichnet. Die Trios zeigen einen gut durchgebildeten, teilweise virtuosen kontrapunktischen Satz mit gekonnten harmonischen Entwicklungen und lassen eine gründliche Schulung vermuten.
Quelle: Wikipedia