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Georg-Stolle-Platz 5, Bensheim
Der Pferdehändler Michael Kohlhaas ist unterwegs zu einem Markt in Dresden, als er plötzlich aufgehalten wird: An einer Burg steht ein Schlagbaum. Eine Gebühr und ein Passierschein seien notwendig, um die neu markierte Grenze zu überqueren. Überrascht lässt Kohlhaas seinen Knecht mit zwei seiner Rappen als Pfand zurück. Zwar erfährt Kohlhaas in Dresden schnell, dass der Passierschein eine Erfindung des Burgherren war, als er aber zur Burg zurückkehrt, sind seine Rappen verwahrlost und sein Knecht schwer verletzt. Eine Beschwerde an Kohlhaas‘ Landesherren wird unterschlagen, denn: Der Kanzler des Kurfürsten ist ein Verwandter des Burgherren. Kohlhaas beginnt einen Gang durch die Instanzen. Aber jeder seiner Versuche Recht zugesprochen zu bekommen, wird mit fadenscheinigen Erklärungen ausgebremst. Kohlhaas beginnt im großen Stil, auf seine Geschichte aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit einer Gruppe von Männern brennt er ganze Städte nieder, um die Entscheidungsträger zum Einlenken zu zwingen.
Kleists bekannteste Erzählung über den als integer bekannten Kaufmann stellt die Frage nach dem Umgang mit politischer Willkür und der Notwendigkeit von Gewalt als letztem Mittel des Widerstands.
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