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Am Sonntag, 29.5.22 findet ab 11 Uhr eine Begehung der Magerwiese in Bensheim-Gronau statt. Der Treffpunkt ist am Ortseingang von Gronau.
Exkursionsleiter Stefan Tischendorf informiert ab 11 Uhr die Teilnehmenden bei der Begehung der Magerwiese in Bensheim-Gronau über die Wildbiene. Der Biologe ist hervorragender Kenner der Naturflächen zwischen Heppenheim und Zwingenberg. Seine Untersuchungen zur Fauna der sogenannten Stechimmen in diesem Gebiet Ende der 1990er-Jahre ist heute noch von großer Bedeutung für das Verständnis der hier ansässigen Wildbienen und Wespen. Die milden klimatischen Bedingungen an der Bergstraße sind ideal für die wärmeliebenden Insekten. Dazu kommen freie Lößflächen, die als Brutplätze für zahlreiche Wildbienen dienen. Wo es noch Trockenmauern zur Stützung der Weinberge gibt, befinden sich ebenfalls hervorragende Nistmöglichkeiten. Neben diesen sind die Tiere an das Vorhandensein bestimmter Pflanzen gebunden. Ganz besonders dann, wenn es sich um Wildbienen handelt, die auf eine oder nur wenige Pflanzenarten spezialisiert sind. Diese Bienen leben nur ein paar Wochen im Jahr als erwachsene Tiere – nämlich dann, wenn diese Pflanzen blühen. In dieser Zeit müssen sie für Nachwuchs sorgen und genügend Nahrungspakete für die später schlüpfende Brut zusammentragen. Die durch traditionelle Bewirtschaftung entstandenen Trespen-Halbtrockenrasen boten in der Vergangenheit ein reiches Angebot an Nahrung für diese Insekten. Heute gehören sie zu den seltenen und am stärksten gefährdeten Magerrasentypen – also extensiv genutztes Grünland an besonders nährstoffarmen, „mageren“ Standorten.
Die Exkursion dauert zwei bis drei Stunden. Wer hat, sollte ein Fernglas und gegebenfalls eine Becherlupe mitbringen.
Bild: Jürgen Schneider