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Wanderweg über dem ehemaligen Marmoritwerk gesperrt

Bensheim | 6. Oktober 2025 Die Stadt Bensheim hat per Allgemeinverfügung das Betreten der Grundstücke der ehemaligen Grube Auerbach im Stadtteil Hochstädten (ehemaliges Marmoritwerk) untersagt. Das Verbot gilt ab sofort und bis auf Widerruf. Ausgenommen von diesem Verbot sind lediglich behördlich angeordnete Maßnahmen.

Nach Auskunft des RP ist davon auszugehen, dass der große Hohlraum im Inneren der Grube nicht mehr standsicher ist. Das Regierungspräsidium Darmstadt ist als zuständige Bergaufsichtsbehörde verpflichtet, die Grube zu überwachen, solange Gefahren für Menschen oder die Umgebung nicht ausgeschlossen werden können. Bei einer gemeinsamen Befahrung mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie wurden Risse, Felsstürze, Gebirgsverschiebungen sowie Schäden an Stützverbauten festgestellt.

Vor diesem Hintergrund haben das Regierungspräsidium Darmstadt und Hessen Forst empfohlen, den direkt über der Grube verlaufenden Wanderweg vorsorglich zu sperren. Die Stadt Bensheim setzt diese Empfehlung mit der erlassenen Allgemeinverfügung um.

Die Grube Auerbach blickt auf eine lange Bergbaugeschichte zurück: Seit 1720 wurden dort Marmor und Kalk gewonnen – zunächst im Tagebau, später vor allem unter Tage. Der Abbau endete 1976. Geplante Nachnutzungen, etwa eine Wassergewinnungsanlage oder ein Besucherbergwerk, wurden nie umgesetzt. Auch eine Rekultivierung des alten Tagebaus erfolgte nicht, so dass die Grube weiterhin unter Bergaufsicht steht. Die Grube reicht bis zu 150 Meter in die Tiefe und verfügt über mehrere Sohlen, von denen die meisten inzwischen geflutet oder unzugänglich sind. Im sogenannten „Heymann-Saal“ mussten im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen für die Rüstungsfabrik Heymann arbeiten.

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