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Wo Geschichte lebendig bleibt: Stadtteil-Dokumentationen bereiten Jubiläum vor  

Bensheim | 6. Oktober 2025 Mit einem besonderen musikalischen Auftakt begann die 46. Sitzung des Arbeitskreises Stadtteil-Dokumentation: In der katholischen Kirche Sankt Bartholomäus in Fehlheim führte Organist Andreas Willwohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst in die Geschichte der Kirche ein. Seit mehr als 180 Jahren verleiht das in hellem Sandstein errichtete Gotteshaus dem Stadtteil ein unverwechselbares Aussehen.

Nach einem kurzen geschichtlichen Exkurs öffnete Andreas Willwohl das Gehäuse der Orgel und erklärte anschaulich Register, Pfeifen und Klangmöglichkeiten. Das 1982 gebaute Instrument wurde vor mehr als zehn Jahren von Orgelbaumeister Klaus Scherpf aus Speyer grundlegend gereinigt und in vielen Details neu aufgebaut und verbessert. Den Abschluss dieser eindrucksvollen Einführung bildete ein kleines Konzert, das die klangliche Vielfalt der Orgel mit ihren 16 Registern eindrucksvoll hörbar machte.

Nach diesem kulturellen Einstieg setzte der Arbeitskreis seine Sitzung im Pfarrzentrum Fehlheim fort. Dort standen Rück- und Ausblicke, aber auch aktuelle Herausforderungen im Mittelpunkt. Insbesondere die Diskussion um die angespannte Haushaltssituation prägte die Gespräche: Der Wegfall freiwilliger Leistungen schränkt die Arbeit nach wie vor ein. Dennoch will man – wie schon in früheren Jahren – kreative Lösungen finden und die Zusammenarbeit zwischen den Stadtteilen intensivieren. So könnten Themen zeitweise auf Nachbarstadtteile verlagert werden, ähnlich wie bereits in Auerbach und Hochstädten. In Fehlheim selbst fanden in jüngerer Vergangenheit die „Historischen Plaudereien“ großen Anklang.

Auch die Planungen für die kommenden Jahre nahmen breiten Raum ein. Für 2026 sind unter anderem kleinere Jubiläumsausstellungen in Gronau und eine von Berthold Mäurer literarisch-musikalisch begleitete Weinprobe mit Ausstellung in Fehlheim vorgesehen. Hochstädten plant eine besondere Schau unter dem Titel „The best of – 35 Jahre Ausstellungen“ mit ausgewählten Highlights.

Darüber hinaus laufen bereits die Vorbereitungen für die große Wanderausstellung zum 40-jährigen Jubiläum der Stadtteil-Dokumentation im Jahr 2027. Jeder Stadtteil wird dabei zwei Schautafeln gestalten: eine zur Eingemeindungsgeschichte und eine, die den Alltag und die Identität des jeweiligen Stadtteils beleuchtet. Ab Februar 2027 soll die Ausstellung – begleitet von einem Rahmenprogramm – monatlich durch die Stadtteile wandern. Eine begleitende Info-Broschüre wird die Geschichte der 1987 ins Leben gerufenen Stadtteil-Dokumentation und ihrer Arbeitskreise dokumentieren. Zur besseren Sichtbarkeit plant der Arbeitskreis zudem eine Teilnahme am Winzerfest-Umzug 2026.

Ein wichtiger Baustein bleibt die Finanzierung. Ein Teil der Kosten für die Jubiläumsausstellung ist bereits durch Spenden gesichert, weitere Förderanträge laufen. „Die Stadtteil-Dokumentationen sind ein unverzichtbarer Teil des kulturellen Gedächtnisses unserer Stadt“, betonte die Koordinatorin der Stadtteil-Dokumentationen, Claudia Sosniak, zugleich Leiterin des Stadtarchivs. „Seit fast vier Jahrzehnten tragen engagierte Bürgerinnen und Bürger dazu bei, Geschichte lebendig zu halten, Identität zu bewahren und den Wandel der Stadtteile nachvollziehbar zu machen. Die Jubiläumsausstellung wird ebenso wie unsere jährlichen Ausstellungen diese wertvolle Arbeit sichtbar machen und zeigen, wie vielfältig und lebendig unsere Stadtteile waren und sind.“

Zum Abschluss der Sitzung kündigte der Arbeitskreis bereits das nächste Treffen an: 2026 wird die 47. Sitzung als Exkursion zur Ortsumgehung Mörlenbach stattfinden – inklusive Besichtigung und anschließender Sitzung.

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